Berichte
Georg (Mitteldistanz):
Von leichten Formzweifeln geplagt, so früh im Jahr schon eine Mitteldistanz und
dann noch eine mit einer so anspruchsvollen Strecke anzugehen,
reihte ich mich mit Marco, Alain und Michael in die erste Startgruppe ein.
Nach Hells Bells wurde das Feld mit einem ordentlichen Böller auf die,
durch 4 riesige Bojen markierte Strecke geschickt.
Durch den Gegenwind war das Wasser wellig und auf der Strecke diagonal durch den See nicht leicht zu schwimmen.
Bei der Wende an der ersten Boje hatte ich den Eindruck, dass fast das gesamte Feld vor mir schwimmt.
Allgemein fühlte ich mich nicht wohl und hatte kein gutes Gefühl.
Als mich dann noch ein Beinamputierter überholte und auf der Strecke zwischen
den Boje 3 und 4 gegen die tiefe Sonne nichts zu sehen war,
war die Stimmung gar nicht gut, man könnte sagen sie war unterirdisch.
Langsam näherte sich der Ausstieg.
Beim Ausstieg konnte ich bei einem Blick auf die Uhr eine Zeit um die 32 Minuten erspähen.
Zusammen mit der Tatsache, dass direkt vor mir Marco aus dem Wasser stieg war die Laune schlagartig wieder sehr gut.
Gemeinsam ging es dann auf die Radstrecke und die ersten 10 km waren flach und
wurden im Paarflug mit einem Schnitt um die 43 km/h schnell hinter uns gebracht.
Dann jedoch begannen die Hügel, die insgesamt 1000 Höhenmeter für uns bereit hielten.
Gemeinsam sind wir den Hauptteil der Strecke angegangen und der Schwimmverein war schnell überholt
und hinter uns gelassen.
Giftige Anstiege wechselten sich mit rasanten Abfahrten mit bis zu 70 km/h ab.
Bei diesen Geschwindigkeiten und den leicht windigen Bedingungen hatte ich teilweise stark
mit der Steuerbarkeit meiner 85 mm Felge vorne zu kämpfen.
Bei einer kniffligen Verpflegungsstation mitten in einer engen Ortsdurchfahrt wurde dann unsere Teamarbeit gesprengt.
An mancher Ortsdurchfahrt mit bemalten Straßen und vielen Fans kam ein Feeling wie bei der Tour auf.
Gegen km 70 merkte man deutlich wie stark die Höhenmeter an der Kraft zehrten.
Mit dem Tri-Bike wurde selbst der kleinste Gang zu harten Probe.
Die Temperaturen um 30 Grad taten ein übriges.
Dass die letzten 10 km bergab gingen habe ich gar nicht mehr wirklich wahr genommen,
so kaputt war ich schon von den vorherigen Anstiegen.
In der WZ wurde einem von den Helfern die meiste Arbeit abgenommen.
Allgemein muss man sagen, dass alle Helfer super waren und sehr zahlreich.
Die wellige Laufstrecke begann zum Glück mit einem Gefälle.
Nach ca. 5 Flaschen Getränk auf der Radstrecke ohne Boxenstopp,
war dieser für den ersten grünen Platz geplant.
Dieser war jedoch von einem Teilnehmer besetzt,
der sich seine Wettkampfverpflegung noch mal durch den Kopf gehen ließ.
Er sollte nicht der letzte sein.
Auf der Runde zurück an der WZ vorbei konnte ich sehen,
dass Marco ca. 1km/4 Minuten hinter mir lag.
Direkt nach der WZ sah ich Alain und wusste, dass er ca. 3 km hinter mir lag.
Die erste Runde ging mit einem Schnitt von 4:40 min/km noch ganz gut.
Danach begannen die Schmerzen in den vorderen Oberschenkeln und in der hinteren Oberschenkel-muskulatur
kündigte sich ein Krampf an. Daher musste ich das Tempo etwas drosseln und an den Steigungen immer
wieder Gehpausen einlegen. Auf dem Rückweg zur WZ der zweiten Runde kam mir Marco nicht entgegen und
ich bekam leichte Panik, dass er bald an mir vorbeilaufen wird.
An der WZ vorbei konnte ich sehen, dass Alain nur wenige Meter gut machen konnte.
Wenig später kam mir auch Marco entgegen und ich war wieder etwas beruhigt :-).
Natürlich kam mir genau in einer Gehpause Reiner entgegen und gab den entsprechenden Kommentar ab.
Aus den Begegnungen mit Reiner und Horst konnte ich in etwa ausrechnen,
dass ich die Bestzeit der Solis aufstellen konnte, wenn ich das Tempo halten kann.
Leichter gesagt als getan.
An den Verpflegungsstationen habe ich dann auf Cola umgestellt und es hat Wunder gewirkt.
Cola ist super…also Kinder lasst euch nicht von euren Eltern erzählen,
dass Cola ungesund ist…Cola war die beste Wahl.
Wenn man die Nachwirkungen der Kohlensäure im Wettkampf kontrollieren kann :-).
Mein Magen und die Beine stabilisierten sich, so dass ich im Wechsel aus Lauf und
Gehpausen mein Tempo bei ca. 5:10 min/km stabilisieren konnte.
Beim Einlauf ins Ziel sah ich auf der Uhr eine Zeit von 4:56 und war erst mal glücklich und zufrieden.
Lediglich die Härte beim Laufen muss weiter aufgebaut werden…
Fazit: Toll organisierter Wettkampf mit gutem Ergebnis aller Solis…
Marco (Mitteldistanz):
Mein Erlebnis „Kraichgau Challenge“
Freitag: Anreise in Bad Schönborn
Samstag: Startunterlagen abholen; Triathlon Messe; Bike Checkin; u.s.w. & zwischendrin regelmäßig viel gelacht (*)
Sonntag:
6:30 h Frühstücken
7:30 h Abfahrt zum Schwimmstart
9:00 h Startschuß! Endlich geht´s los
9:32 h 366. Out of Water - Alles läuft nach plan
9:33 h kurzer Plausch mit Georg in der Wechselzone und rauf aufs Rad
2 Std und 39 min Kampf gegen Wind und Höhenmeter
12:12 h runter vom Rad und los geht’s zum Laufen – Alles läuft nach Plan
12:20 h ungutes Gefühl im Bauch ab km 2 – Abweichung vom Plan
12:25 h laufen unterbrochen und erstmals im Gehen versucht wieder in Schwung zu kommen
12:30 h erste Gedanken kommen auf, dass der Plan nicht mehr aufgehen könnte
Ca. 14 h nach 14 km Quälerei habe ich mich entschieden, die letzten 7 km zu ignorieren und abzubrechen
Ich habe mich auf alle 3 Disziplinen gut vorbereitet.
Eine Disziplin habe ich außer acht gelassen – TRINKEN und ESSEN:
2 Flaschen getrunken und NIX gegessen war zu wenig.
(*) Am Samstag haben wir zusammen noch über das Angebot unserer „Hotel-Oma“ gelacht, als Sie uns für den Wettkampf Astronauten-Nahrung angeboten hat
Hätte ich mal bloß die Astronauten-Nahrung mitgenommen ?
Nächstes Mal wird´s besser !
Mit ein bißchen Abstand kann ich sagen – Das ganze Wochenende war ein Super-Erlebnis
Steffi (Olympisch):
So lange habe ich auf diesen Tag hingefiebert und bin bereits Tage vorher entsprechend nervös gewesen.
Am 03.06. sind Katja, Reiner, Michael mit Familie, Marco und Mela, Georg und Steffi, Horst mit Familie,
Alain und ich nach Bad Schönborn aufgebrochen um am 05.06. bei der Challenge Kraichgau anzutreten.
Dabei haben sich die Jungs für die Mitteldistanz und Katja und ich für die Oly-Distanz angemeldet.
Für mich war es dann gleichzeitig mein erster Triathlon überhaupt und ich habe
jede einzelne Minute des Wochenendes genossen.
Die Unterkunft, die Katja organisiert hatte war wirklich schnuckelig.
Wir hatten ein Haus für uns alleine und direkt nebenan noch einen Gasthof mit Biergarten
in dem wir uns Abends ordentlich stärken konnten.
Die Temperaturen waren sehr heiß und stiegen bis auf fast 30 Grad,
was für den Wettkampfsonntag eine sehr schweißtreibende Angelegenheit versprechen ließ.
Am Samstag haben wir als erstes die Startunterlagen abgeholt und eine kleine Begehung der Wechselzone vorgenommen.
Danach stand ein kleines Läufchen auf dem Plan, um die Laufstrecke zu erkunden und
anschließend ein ausgiebiges Mittagessen beim Italiener.
Abends mussten alle Mitteldistanzler Ihre Räder einchecken,
da der Startschuss am Sonntag um 9 Uhr fallen sollte.
Also hieß es am Wettkampftag entsprechend früh aufzustehen und sich beim Frühstück ordentlich zu stärken.
Von Bad Schönborn (wo sich die Wechselzone 2 und das Ziel befand ) ging es mit dem Auto einige Kilometer
zum Hardtsee nach Ubstadt-Weiher. Hier befand sich die Wechselzone 1.
Unsere Soli-Jungs bereiteten sich für ihren Start vor während Katja und ich erst um 14 Uhr auf die Strecke gehen sollten,
da die Mittel- und Oly-Distanz zeitversetzt gestartet wurden.
So konnten wir uns ganz in Ruhe den Startschuss um 9 Uhr ansehen und die einzelnen Startgruppen,
die auf die 1,9km Runde gingen. Beim Ausstieg aus dem Wasser habe ich lediglich Georg sehen können.
Alle anderen gingen im Getummel leider unter.
Nachdem wir einen Großteil der Starter auf der Mitteldistanz gesehen und angefeuert hatten,
haben auch Katja und ich unsere Startvorbereitungen aufgenommen.
Um die Mittagszeit war es extrem heiß und nichts ließ auf das schließen, was noch kommen sollte.
Mit jeder Minute näher zum Start stieg meine Anspannung und Aufregung.
Nachdem wir alle Vorbereitungen abgeschlossen hatten und die Räder eingecheckt hatten,
haben wir uns dann noch ein wenig Ruhe vor dem Sturm gegönnt.
Leider zogen am Himmel gegen 13 Uhr dann sehr dunkle Wolken auf und der Wind frischte wieder kräftig auf.
Laut Wettervorhersage sollte es ab 14 Uhr ( genau zum Start der S-Distanz ) ein Gewitter geben.
Nichts desto trotz bin ich um ca. 13.30 Uhr in meinen Neo geschlüpft und habe nebenbei immer wieder kritisch den Himmel beobachtet.
Um 13.45 Uhr durften dann alle Starter der ersten Gruppe ins Wasser um sich einzuschwimmen,
von einer Absage oder Verschiebung des Starts war noch nicht die Rede.
Der Countdown lief und der Sprecher informierte uns, dass es noch 5, noch 4 Minuten bis zum Start seien,
als wir plötzlich alle wieder aus dem Wasser zurückgeholt wurden,
da das Risiko wegen des aufziehenden Gewitters zu hoch gewesen war.
Der Start wurde um 1 Stunde verschoben und die Wechselzone noch einmal geöffnet.
Dies haben einige Athleten genutzt um ihren Start abzubrechen und auszuchecken.
Katja und ich haben lediglich unsere Radschuhe im Wechselbeutel verstaut,
da es dann letztlich auch noch anfing zu regnen. Nass und durchgefroren habe ich dann auf die Freigabe
des Rennens gewartet und um kurz vor 15 Uhr durften wir wieder ins Wasser.
Der Startschuss fiel dann um 15.05 Uhr und alle weiteren Startgruppen wurden im Fünf-Minuten-Takt
auf die Strecke geschickt, um die verlorene Zeit wieder reinzuholen.
Im Wasser lief es für mich erstaunlich gut und plötzlich war ich ganz ruhig und entspannt und
bin einfach mein Tempo geschwommen. Beim Start hatte ich mich weiter hinten eingereiht um dem Gerangel
und möglichen Verletzungen aus dem Weg zu gehen.
Da ich noch keinerlei Erfahrung hatte mit dem Schwimmen unter Wettkampfbedingungen
habe ich mir eine Zeit von 35-40 Minuten gesetzt, allerdings schon beim Schwimmen gemerkt,
dass ich diese Zeit deutlich unterbieten würde.
Beim Ausstieg standen dann 29:00 Minuten auf der Uhr,
eine Zeit mit der ich nie gerechnet hätte und überglücklich war.
Der Wechsel ging gut und der Regen hatte bereits deutlich nachgelassen.
Die Temperatur hatte sich auch auf angenehme 20 Grad abgekühlt.
Die ersten 10km der Radstrecke waren flach und ideal zum Einrollen.
Danach sollten dann knackige 20km folgen mit einigen Anstiegen, die den Puls ordentlich nach oben trieben.
Während des Rennens bin ich dann auf einen Starter aufgelaufen,
mit dem ich bis kurz vorm Ziel zusammengefahren bin.
Da er aus der Umgebung kam und die Strecke gut kannte, hat er mich unterwegs immer wieder mit Infos
über die Strecke und die kommenden Anstiege und Abfahrten versorgt.
Nach ziemlich genau 2 Stunden Geamtzeit kam ich in die Wechselzone 2 um auf die Laufrunde zu gehen.
Durch die perfekte Organisation dauerte der Wechsel in die Schuhe gerade mal 1 Minute.
Am Ausgang der Wechselzone standen schon Horst und seine Frau und haben kräftig angefeuert.
Die ersten Meter waren noch etwas wackelig aber die Minutenzeiten pendelten sich schnell auf 5 Minuten pro Kilometer ein.
Da die Laufrunde zweimal absolviert werden musste, konnten Horst, Alain und Reiner sowohl Katja
als auch mich mehrmals anfeuern.
Die Temperaturen waren in der Zwischezeit wieder auf schwülwarme 28 Grad angestiegen und
somit musste ich bei jeder Verpflegungsstelle auf Schwämme und Wasser zurückgreifen.
Beim Blick auf die Uhr und die konstante Laufzeit ließ sich dann schnell erahnen,
dass ich mein selbstgestecktes Ziel von 3 Stunden unterbieten sollte,
was mir noch einmal zusätzliche Motivation auf der Laufstrecke gab.
Die letzten Meter ins Ziel kommen mir heute wie ein Film vor und
es war einfach nur ein großartiges Gefühl diesen Wettkampf so gut überstanden zu haben.
Die Uhr blieb letztendlich bei 2:52:13 stehen, womit ich mit dem 7.Platz in der AK belohnt wurde und
worauf ich unheimlich stolz bin.
Diese Saison ist zwar noch lang, aber trotzdem kann ich mir schon jetzt vorstellen,
dass ich im nächsten Jahr wieder bei der Challenge Kraichgau dabei sein werde.
Nur welche Distanz, das bleibt noch offen...
Zwischenzeiten der einzelnen Starter (Mitteldistanz)
Name Schwimmzeit Wechsel 1 Radzeit Wechsel 2 Laufzeit Gesamtzeit Platz AK Gesamtplatz
Georg 00:32:36 01:58 02:35:32 01:57 01:44:03 04:56:05 56. 234.
Horst 00:37:49 02:32 02:43:54 02:14 01:38:25 05:04:52 79. 353.
Alain 00:35:10 01:55 02:44:21 01:42 01:43:27 05:06:33 89. 384.
Michael 00:40:19 02:25 02:47:34 01:43 01:39:16 05:11:16 85. 462.
Rainer 00:33:13 01:47 02:50:24 01:52 01:44:32 05:11:47 108. 468.
Marco 00:32:32 01:59 02:39:48 01:50 - - - -
|